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Anamnese: Der Patient stellt sich vor mit seit drei Tagen bestehenden, progredienten Schmerzen am rechten Zeigefinger. Er berichtet über einen pochenden Schmerzcharakter, der ihn in der letzten Nacht wachgehalten habe. Als mögliche Ursache gibt er an, sich vor einigen Tagen einen Niednagel abgerissen zu haben. Fieber oder Schüttelfrost werden verneint. Der Tetanusschutz ist gemäss Impfausweis aktuell.
Status: Rechter Zeigefinger: Es zeigt sich eine deutliche Rötung und ödematöse Schwellung des ulnaren Nagelwalls, die sich bis auf die palmare Seite der Fingerbeere ausdehnt. Der Bereich ist überwärmt und weist eine ausgeprägte Druckdolenz auf. Zentral am Nagelwall ist eine Fluktuation tastbar, wobei eine gelbliche Eiteransammlung unter der Epidermis durchschimmert. Die Beweglichkeit im distalen Interphalangealgelenk ist schmerzbedingt leicht eingeschränkt, der fortgeleitete Druckschmerz entlang der Beugesehne ist jedoch negativ. Es bestehen keine Hinweise auf eine Lymphangitis; die axillären Lymphknoten sind nicht vergrössert palpabel.
Beurteilung und Therapie: Wir diagnostizierten ein abszedierendes Panaritium parunguale am rechten Zeigefinger. Nach Desinfektion und sterilem Abdecken führten wir eine Oberst-Leitungsanästhesie an der Basis des Zeigefingers mit insgesamt 4 ml Lidocain 1% ohne Adrenalin durch. Nach Eintritt der Anästhesiewirkung erfolgte eine Stichinzision über dem Punctum maximum der Fluktuation. Es entleerten sich reichlich Pus und Zelldetritus. Die Wundhöhle wurde sondiert und ausgiebig mit NaCl 0.9% sowie Betadine gespült. Anschliessend wurde eine kleine Lasche eingelegt, um den Sekretabfluss zu gewährleisten, und ein steriler Verband angelegt.
Prozedere: Ruhigstellung des Fingers mittels Schiene. Konsequentes Hochlagern der Hand. Tägliche Handbäder in lauwarmer Seifenlauge oder Kamille für ca. 10 Minuten ab morgen empfohlen. Analgesie nach Massgabe der Beschwerden. Wundkontrolle sowie Entfernung der Lasche in zwei Tagen beim hausärztlichen Dienst. Bei Zunahme der Rötung, Auftreten von Fieber oder Ausbreitung eines roten Striches am Unterarm bitten wir um sofortige Wiedervorstellung.
Jetziges Leiden: Der Patient berichtet, dass er sich beim Essen und Trinken häufig verschlucke und husten müsse. Dies trete besonders bei Flüssigkeiten auf. Das Essen bleibe ihm gefühlt im Hals stecken. Er habe Angst vor einer Lungenentzündung. Eine Gewichtsabnahme von 3 kg in den letzten Wochen wird bestätigt. Schmerzen beim Schlucken bestehen nicht.
Austrittssituation: Der Patient tritt in gutem Allgemeinzustand und beschwerdefrei nach Hause aus. Die Mobilisation ist selbstständig möglich. Die Wundverhältnisse sind reizlos. Die häusliche Versorgung ist durch die Angehörigen gewährleistet. Ein Austrittsgespräch mit Instruktion der Medikation und Übergabe des Rezeptes hat stattgefunden.