Dieser Textbaustein auf Berichte Guru dient als Vorlage, um deine medizinische Dokumentation im Alltag zu erleichtern. Nutze ihn, um Befunde, Berichte oder Beurteilungen effizienter zu gestalten.
Viele unserer kostenlosen Textbausteine werden von unserer Community aus medizinischem Personal geteilt. Möchtest auch du deine bewährten Vorlagen beisteuern? Hilf mit, wertvolle Zeit bei der Dokumentation zu sparen – damit mehr Zeit für Patienten bleibt.
Lokalstatus Os sacrum: Hautdefekt 4 x 3 cm. Wundgrund rosig, granulierend, feucht. Keine Fibrinbeläge, keine Nekrosen. Wundrand glatt, vital, nicht unterminiert. Umgebungshaut mit nicht wegdrückbarem Erythem, keine Mazeration. Kein Foetor. Keine Taschenbildung. Subkutis und Knochen nicht exponiert.
Anamnese: Der Patient stellt sich vor mit seit drei Tagen bestehenden, progredienten Schmerzen am rechten Zeigefinger. Er berichtet über einen pochenden Schmerzcharakter, der ihn in der letzten Nacht wachgehalten habe. Als mögliche Ursache gibt er an, sich vor einigen Tagen einen Niednagel abgerissen zu haben. Fieber oder Schüttelfrost werden verneint. Der Tetanusschutz ist gemäss Impfausweis aktuell.
Status: Rechter Zeigefinger: Es zeigt sich eine deutliche Rötung und ödematöse Schwellung des ulnaren Nagelwalls, die sich bis auf die palmare Seite der Fingerbeere ausdehnt. Der Bereich ist überwärmt und weist eine ausgeprägte Druckdolenz auf. Zentral am Nagelwall ist eine Fluktuation tastbar, wobei eine gelbliche Eiteransammlung unter der Epidermis durchschimmert. Die Beweglichkeit im distalen Interphalangealgelenk ist schmerzbedingt leicht eingeschränkt, der fortgeleitete Druckschmerz entlang der Beugesehne ist jedoch negativ. Es bestehen keine Hinweise auf eine Lymphangitis; die axillären Lymphknoten sind nicht vergrössert palpabel.
Beurteilung und Therapie: Wir diagnostizierten ein abszedierendes Panaritium parunguale am rechten Zeigefinger. Nach Desinfektion und sterilem Abdecken führten wir eine Oberst-Leitungsanästhesie an der Basis des Zeigefingers mit insgesamt 4 ml Lidocain 1% ohne Adrenalin durch. Nach Eintritt der Anästhesiewirkung erfolgte eine Stichinzision über dem Punctum maximum der Fluktuation. Es entleerten sich reichlich Pus und Zelldetritus. Die Wundhöhle wurde sondiert und ausgiebig mit NaCl 0.9% sowie Betadine gespült. Anschliessend wurde eine kleine Lasche eingelegt, um den Sekretabfluss zu gewährleisten, und ein steriler Verband angelegt.
Prozedere: Ruhigstellung des Fingers mittels Schiene. Konsequentes Hochlagern der Hand. Tägliche Handbäder in lauwarmer Seifenlauge oder Kamille für ca. 10 Minuten ab morgen empfohlen. Analgesie nach Massgabe der Beschwerden. Wundkontrolle sowie Entfernung der Lasche in zwei Tagen beim hausärztlichen Dienst. Bei Zunahme der Rötung, Auftreten von Fieber oder Ausbreitung eines roten Striches am Unterarm bitten wir um sofortige Wiedervorstellung.
Die Vorstellung erfolgte nach einem häuslichen Brandereignis, bei dem der Patient alles Hab und Gut verloren hatte. Im Erstgespräch wirkte der Patient psychomotorisch unruhig, zittrig und berichtete über intrusive Wiedererinnerungen (Flashbacks) sowie ein Gefühl der Betäubung. Er konnte nicht schlafen und zeigte eine starke Schreckhaftigkeit.
Wir stellten die Diagnose einer akuten Belastungsreaktion. Therapeutisch boten wir einen geschützten Rahmen zur psychischen Stabilisierung und Ressourcenaktivierung an. Fokus der Gespräche war die Psychoedukation über Traumafolgen und die Förderung der Bewältigungsstrategien. Zur Schlafanbahnung wurde kurzzeitig eine medikamentöse Unterstützung gegeben. Der Sozialdienst wurde zur Klärung der akuten Wohnsituation involviert. Innerhalb weniger Tage stabilisierte sich der psychische Zustand deutlich, die vegetativen Symptome waren regredient. Der Patient konnte bei gesicherter Wohnsituation und mit Anbindung an eine traumatherapeutische Beratungsstelle entlassen werden.